Crèmeschnitten und Wadenkrämpfe

If you're not sure wether you are running or jogging, go faster.

Dienstag, 4. September 2012

NBM2012

 
Die zwei Wochen vor dem Nationalpark Bike Marathon sind dann doch ziemlich rasch vorbeigagangen und ich konnte länger nicht mehr aufs Bike, als ich zuerst dachte. Nach einigen kleineren Runden in den letzten Tagen war ich aber wieder etwas zuversichtlicher. Das Rennen war auf den Samstag angesagt und wir reisten am Freitag Nachmittag mit 2 Bikes im Auto nach Ftan.
 
Nach feiner Pasta und einer unruhigen Nacht wurden Köbi und ich von Sasha per VW Bus am Start abgeladen. Optimales Wetter war angesagt, vor dem Start war es jedoch ganz leicht am Regnen. Mit gemischten Gefühlen wartete ich auf den Start - ich war ja eigentlich gut vorbereitet, aber der Aussetzer in den letzten 2 Wochen und die Sturzschäden, die ich immer noch merkte, machten mir im Kopf doch etwas zu schaffen.
 

 
Nach dem Start fuhr ich in einer guten Gruppe mit, das Tempo war aber ziemlich zügig, so dass ich im Scanf dann beschloss, etwas vom Gas zu gehen, schliesslich lagen ja noch einige Meter vor mir. Auf 2'251 Metern (Costainas) war der erste Peak erreicht und ich fühlte mich bereits ein wenig "angebraucht" - und das nach etwas mehr als 20 Km. Das Wetter war unterdessen absolut top und es machte unheimlich Spass. Döss Radond und Alpisella kannte ich bereits von der letzten Tour mit Köbi, deshalb war ich etwas frustriert, als ich den 3. Aufstieg unter die Räder nahm. Irgendwie ging die Energie viel zu schnell runter und als ich unten in Livigno ankam, lag ich zwar gut in der Zeit, aber irgend etwas stimmte nicht. Ich hatte Schmerzen in den Beinen und war viel zu erschöpft, schliesslich lag noch die Hälfte der Distanz und der höchste Punkt der Strecke vor mir.



Nach einem Verpflegungshalt konnte ich mich wieder motivieren und beschloss dann, langsamer zu fahren um Enerige zu sparen. Die Anstiege nahm ich ohne zu pushen und liess mich auch immer wieder überholen. Schliesslich stand ich dann unten am Aufstieg zum Caschauna, den ich bisher noch nicht kannte. Da hier so oder so geschoben wird in meiner Liga, erhoffte ich mir, dass ich mich etwas regenerieren kann. Schliesslich ist das Berglaufen ja meine Stärke. Beim den Berg hoch marschieren traf ich Andreas "Commissario Moretti" (oder besser gesagt, er überholte mich ;-). Leider ging es mir oben nicht viel besser und dazu kam, dass ich wieder einmal Mühe hatte mit der Verpflegung. Es wurde mir übel, sobald ich nur daran dachte etwas zu essen oder zu trinken. Zum Glück gab es hier Bouillon, das war das einzige das ich runterkriegen konnte. Die Strecke war hier der Hammer und ich machte mich an die Abfahrt - wenigstens hier war ich im Vorteil und ich genoss die steile Strecke mit den vielen Spitzkehren in vollen Zügen (im Gegensatz zu vielen anderen, die nach einer Stunde Aufstieg nun ihr Bike hinten wieder runter schieben wollten). Nun hatte ich zwar alle 4 Peaks hinter mir, aber beim nächsten Verpflegungsposten verkündete eine Tafel "Juhui, noch 57 Km". Die Strecke von Zernez bis nach Ftan hat es nochmals in Sich, das Streckenprofil sieht aus wie ein Sägeblatt.  


In Zernez kam plötzklich Moretti wieder von hinten, er musste seine Vorderbremse reparieren und war wieder auf der Aufholjagd. Mindestens Flüssigkeit konnte ich nun wieder zu mir nehmen, und plötzlich, am Aufstieg nach Guarda hatte ich dann wieder etwas Power (leider viel zu spät). Ich konnte noch einige Biker überholen und die allerletzte Abfahrt nach Scuol unter die Pneus nehmen. Für die 138 Km und 4010 Höhenmeter hatte ich 9 Stunden und 24 Minuten gebraucht. Ich glaube ich war noch nie so froh, im Ziel zu sein, aber ich wusste nicht so recht ob ich glücklich oder frustriert sein wollte - eigentlich hätte mit der aktuellen Form schon etwas mehr drinliegen müssen. Schlussendlich bin ich aber stolz und zufrieden, ich habs geschafft - wenn auch nicht so wie ich es mir vorgestellt hatte. Nochmals vielen vielen Dank an meine Liebe Schwester und Köbi für das tolle Geburtstagsgeschenk, herzliche Gratulation an Köbi mit seiner Hammer-Zeit und ein grosses Bravo an die Girls..

Keine Kommentare: